Die Kleinbahn Kreuznach – Winterburg

Vorschaubild Die Kleinbahn Kreuznach – Winterburg

Vorschaubild Die Kleinbahn Kreuznach – Winterburg

Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Wunsch der Bevölkerung im Landkreis Kreuznach nach einer eigenen Eisenbahnstrecke durch das Gräfen- und Ellerbachtal immer deutlicher.

 

Nach 14 monatiger Bauzeit wurde am 22. 7. 1896 die Strecke Kreuznach – Winterburg eröffnet.

 

Die Strecke umfasste 17,8 km und führte von Kreuznach – über Rüdesheim, Weinsheim, Burgsponheim, Bockenau - nach Winterburg. Dabei wurden in 1 Stunde Fahrzeit 170 Höhenmeter überwunden.

 

In Winterburg lag der Bahnhof (mit Lokschuppen und Rangiergleisen) neben dem Hotel Vollrath (später Hotel Arzt, wo die Passagiere ihre Fahrkarten kaufen konnten) nahe der heutigen Mühlenstraße.

 

Von der Trasse sind noch Reste in Wanderwegen entlang der heutigen

L 108 bis nach Bockenau erhalten. Dort stehen im „Kleinbahn-Museum“ nahe der Firma Hay noch zwei Lokomotiven der Kleinbahn.

 

Die Fahrzeit bis Kreuznach betrug rund eine Stunde. Im Sommer beförderte die Bahn am Wochenende bis zu 3000 Passagiere.

 

Auch der Lastentransport war beachtlich: Langholz aus dem Soonwald, Ton aus den Daubacher Tongruben nahe Allenfeld (für die es bis 1918 ein eigenes Gleis von der Daubacher Brücke aus gab).

 

Als Betriebsgesellschaft fungierte die WEG (Westdeutsche Eisenbahngesellschaft Köln).

 

Mit der Einführung von Kraftfahrzeugen sank der Bedarf an Bahntransport. Daher wurde am 1. 8. 1936 die Kleinbahn stillgelegt und das Gleiswerk abgebaut.